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Seit langen fasziniert mich das Handwerk der Aluminium-Giesser in Gaoual. Beim Anschauen der gegossenen Dinge, wusste ich, dass ich das lernen möchte. Der Giesser war ein bisschen verdutzt, dass der Weisse das Handwerk, das seit Generationen in der Hand der Familie Kante ist, lernen will. Die Technik und Methode sind uralt, bestimmt einige hundert Jahre, wenn nicht tausend(e)!

Meister1

Bei besagtem Tag, bei meinem Lehrbeginn, wurde ein Junge, der etwa 10-jährig ist, mir als Meister vorgestellt.
Er zeigte mir, was ich tun musste. Er sagte immer wieder:  „Das macht man so. Sie müssen aufstehen dazu“ – dabei konnte ich mich nicht vollständig aufrichten, da das Blechdach so tief ist. Er zeigte mir Schritt für Schritt vor. Es gab nur richtig und falsch. War bei meiner Haltung der kleine Finger etwas anders als bei ihm, hörte ich „nein, nicht so – so, hab ich doch gezeigt!!“ Der andere Heranwachsende krümmte sich vor lachen, wie der sonst doch so als intelligent und übermächtig eingestufte Weisse es einfach nicht richtig begreift (auch im wortwörtlichen Sinn von greifen) – und einfach nicht hören will und dann noch (ganz komische) Fragen stellt, wo es doch gar keine gibt!

Lehrling unter Beobachtung

Ich wollte mir ein kleines Töpfchen giessen. Aber für meinen Meister war klar: zuerst musst du einige Pfannen herstellen! Okay, da ich als unterster Lehrling zum Programm nichts zu sagen hatte, schickte ich mich hinter die Pfanne und versuchte mich im genauen Kopieren meines Maitres (=Meisters)! Der Umgang ist nicht zimperlich, dafür direkt und offen. Man weiss woran man ist!
Zuerst galt es Erde in die Modell-Pfanne zu pressen. Dabei gibt es wichtige Details zu beachten – sonst funktioniert’s nicht. Dann wird ein kleines Fundament erstellt und die Pfanne verkehrt daraufgelegt. Als nächstes kommt der Holzrahmen drauf und dann folgt wiederum Erde einfüllen und pressen. Dies mit einem bestimmten geformten Holz, von aussen nach innen. Nun hab ich in meiner Beschreibung schon ganz viele wichtig Details nicht erwähnt – würde ich alles aufschreiben, würde der Blogleser wohl aufgrund der Länge des Textes aufgeben… Auf jeden Fall sind es 100 Details die eine Pfanne machen!

Alu flüssig machen

Was mich an dem Handwerk fasziniert ist:
– Die schönen Produkte die entstehen: nicht perfekt rund und geschliffen, sondern ästhetisch mit etwas Unregelmässigkeiten und Charme.
– Das Material das es braucht (Werkzeuge braucht es gar nicht!): Erde, Sand, Aschenpuder, Vogelfeder und Rundholz – damit kann eine Pfanne gemacht werden.

Einfachste Werkzeuge

– Wie gelernt wird in einem sehr traditionsreichen Handwerk: jeder Handgriff ist vorgegeben – erst mit dem mehrmaligen Herstellen der Pfanne, stellten sich ihre Kniffe tatsächlich als sehr effizient heraus.
– Wie alte Alubüchsen, Töffkolben und Felgen eingeschmolzen werden können und dann eben Pfannen und Löffel entstehen. Das Recycling geschieht vor Ort. Kann heissen: ist bei deinem Chinesentöff (Afrika wird überschwemmt davon) ziemlich alles schon 5x geflickt worden und es gibt keine Hoffnung mehr, kannst du den Kolben und die Felgen einschmelzen und eine Pfanne plus Schöpflöffel für deine Mamma (oder Frau, oder … ) machen!

Rohstoff1 Rohstoff2

So ging ich an zwei Samstagen lernen und arbeiten. Aussentemperatur Im Schatten 35°C, unter dem Wellblech über 40° und neben der Aufheizstation wohl über 50°C!. Es entstanden einige Pfannen – nur eine musste am Schluss wieder eingeschmolzen werden, weil sie nicht brauchbar war. Am Schluss half mir der Meister noch das kleine Zuckerschäleli und den Becher zu giessen.

Resultat

Fazit: Es war eine super Sache/Erfahrung – trotz der Hitze und dem Rückenweh !! Überlege mir, wie ich das in der Schweiz eines Tages eine solche Giesserei aufbauen könnte. Also, bringt mir die eure alten Kolben und Aludosen und ich mach euch eine Pfanne (hau euch nicht rein ;-)!

Egal ob wir dich/Sie super, nur wenig oder gar nicht kennen: wenn du dich für unsere Arbeit interessierst bist du/seid ihr herzlich eingeladen an unserem Freundestreffen einfach mal vorbei zu schauen.

Freundestreffen Rychen 2015 1Freundestreffen Rychen 2015 2

Plan A, B, C, D, E und F

Mit meine Kollegen Simon bin ich auf Einkaufstour in Conakry für den Bau der Berufslschule. Heute galt es, nach einem Stromgenerator Ausschau zu halten – da es nach wie vor keinen Stadtstrom in Gaoual  gibt, müssen wir die Energie „selbst“ besorgen. Durch jemanden wurde uns ein Stromgenerator der vorher für UNHCR gedient hat, angeboten. Mit dem neu gekauften Schweissgerät testeten wir den Generator. Es ist ein altes Hatz-Modell, robust und einfach – made for africa! Nach einigen Diskussionen und Beteuerungen, dass wir eben den Generator nicht für eine Klimaanlage in Gaoual brauchen werden, sondern für die Ausbildung von Jugendlichen konnte der Preis noch gedrückt werden – und wohl auch deshalb, weil ein Weisser Pular spricht, was den Verkäufer sehr erstaunte.
Nun organisierte Fode, unser eminent wichtiger Mittelsmann, einen kleinen Lastwagen mit Kran. Der hängte ne Kette an den Generator und zog diesen aus dem Hof wo er gestandne hatte raus.

Geni1Dann kam die böse Überraschung: der Generator war zu schwer für unser Pickup (Toyota Hilux): die Federung war kompelett zusammengestaucht, die Pneus mussten aufgepumpt werden. Okay, dies ging nicht, Plan B musste her. Er musste verladen werden. Doch die Jungs mit dem Hebekran waren schon weg… Plan C. So schlichen wir mit total überladenem Gefährt (ist nichts Aussergewöhnliches hier) zur Stelle, wo die Camions aufgeladen werden. Dummerweise hatten wir die Telefonnummer der Lastwagenjungs nicht gespeichert und Fode sagte uns, dass kein Kranlastwagen dort sei zum Abladen… Wie bekommen wir den Generator nur runter? Auf der Autobahn entdeckten wir weiter vorne in der Kolonne den Lastwagen – was für ein Zufall. So fuchtelten wir, dass die Jungs uns doch folgen werden – tatsächlich kamen sie bei der nächsten Ausfahrt auch ab der Autobahn. Okay, Plan D. Nun parkte aber ein Autofahrer so dumm (ist auch nix Außergewöhnliches), dass wir nicht zum Lastwagen konnten. So wurde der Generator auf den Rolli geladen und geschubst und gezerrt (—> Plan E).

Geni2Endlich beim Lastwagen angekommen, und einigem Üben um den Generator einzuladen (es war noch genügend Platz) weigerte sich der Chauffeur plötzlich…. Okay, Plan F musste her!

Geni3So blieb uns nix anderes als die Maschine in ein kleines Magazin (Garagegrösse) hinein zu zwängen. Von dort sollte der Generator dann auf den nächsten Lastwagen aufgeladen werden.

Geni4Nach dreieinhalb Stunden war die Generatorodyssee endlich beendet (also für diesen Tag) und nun hoffen wir, dass dieser gut in Gaoual ankommen wir.
Nun, gegen 20h konnten wir endlich etwas essen…

Geni5

Von Vielen hörte ich, dass Bauen in Guinea sehr anstrengend sei. Möge der Leser und Familienhausbesitzer einwenden, dass dies in der Confoederatio Helvetica dasselbe sein… möge er nun nach dem Text sein Urteil fällen: Unser Ziel ist, die Berufsausbildungsgebäude mit lokalen Handwerkern zu bauen, ist ein hoehres Ziel, rieten uns doch sogar Ortsansässige davon ab. Aber es sollten ja Gebäude entstehen, wo sie sich identifizieren können. Bei kleinen Vorarbeiten wie ein Bassin bauen (nein, nicht um zu baden, sondern um Wasser fürs Zementanrühren, reinigen etc. Speichern zu können) oder die Sickergrube für die Toiletten. So telefonierte ich dem Maurer. Dieser kam innert 15 min und meinte, ja mach ich, morgen komme er mit seinem Team und sie würden dies in max. 2 Tagen fertiggestellt haben. Doch am nächsten Tag keine Spur von Maurern. Am übernächsten Tag telefoniere ich ihm und frage, wo er denn sei. Sie wären dann schon gekommen, in 3 Tagen, meinte dieser! Aber wir hätten doch vereinbart morgen, wendete ich ein. Ja, schon, aber sie wären eben dann 5 Tage später gekommen. Jedenfalls erhielt ein anderer Maurer den Auftrag, obwohl der zuerst angefragte Maurer sein Handwerk beherrsche. Es ist hier so, die Leute sagen nie „nein“. Vielmehr ‚machen‘ sie nein! Man schlägt eigentlich nie ein Angebot aus, sondern sagt zu. Manchmal gibt es Nuancen bei der Antwort und so kann man abschätzen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist. Tja, so muss ich damit leben lernen, dass man erst um 8 Uhr morgens weiss, ob die Annahme zutrifft oder nicht, nämlich ob die besagte Person auch wirklich erscheint! Auch für mich ist, der ich aus Schweizer Perspektive als spontan gelte, manchmal etwas zu viel Spontanität und Flexibilität gefragt. Nun, mit der Zeit haben wir auch Einige gefunden, die nicht jedem Windhauch folgen und sich als zuverlässig erweisen. Sonst hätte ich wohl aufgegeben. Nun versteh ich, weshalb für  grösseren Bauten meist ganze Bau-Equipen eingeflogen werden! Und: Manchmal wenn mich Einer kommt und für einen Tageseinsatz für den morgigen Tag fragt, sagte ich auch schon: „ja, wahrscheinlich“– obwohl es dann eben keine Arbeit hatte… Aber es ist eben auch in der Kultur tief verankert (und zum teil hab ich auch schon was von diesem Verhalten angenommen) dass man nicht „nein“ sagt, denn man will ja den andern nicht enttäuschen!

Die Maurer die den ersten Auftrag pünktlich und gut ausführten, versetzten uns bei den weiteren Arbeiten. Wieso? Keine Ahnung…

Die Maurer die den ersten Auftrag pünktlich und gut ausführten, versetzten uns bei den weiteren Arbeiten. Wieso? Keine Ahnung…

Letzte Woche kamen die bestellten 40 Tonnen Zement für den Bau der Berufsausbildungsgebäuden mit dem 40-tönner Lastwagen an (das Leergewicht des Lastwagens wird nicht gerechnet). Zum Abladen wurden 4 kräftigste Männer engagiert (mit denen ich wirklich immer im Frieden leben will!). Innert 4 Stunden luden die Männer die 800 Säcke à je 50 kg ab. Jeder von denen lupfte also 200 Säcke, sprich 10’000 kg. Zudem mussten die Säcke in das gemietete Kämmerlein getan werden: pro Lage 10 Säcke, 14 Lagen hoch. Vom Staub ganz zu schweigen, ist doch Trockensaison und die Säcke dementsprechend in Staub eingehüllt wegen den Staubpisten bis Gaoual. Natürlich wurden die Säcke gezählt. Als es eine kleine Unsicherheit ob der Anzahl Säcke gab, mussten die Männder zwei Minuten warten, was sie gar nicht schätzten! Die Jungs wollten und brauchten keine Pause! Am Schluss bekam jeder von ihnen den fixierten Preis von 500 Francs Guinéens (FG) pro Sack. Also 100’000 FG pro Person – immerhin das Doppelte des Lohnes eines Handwerkermeisters für einen Tag. Kaum waren sie fertig und das Geld in den Händen, gingen sie den nächsten Lastwagen abladen. Ohne Pause…
Gut, waren sie zufrieden am Ende zufrieden und so sind wir Freunde (à la africaine = anderes Thema) geworden!

Zement

Kürzlich vergass ich was zuhause, kehrte kurzum nach Hause zurück. 10m vor der Haustür waren wieder mal die Schafe in der Mitte der Strasse am rumhängen. Unmotiviert gingen sie zur Seite, ich fuhr los und voilà, es holperte bei der Hinterachse. Die Nachbarn gerieten etwas aus der Ruhe. Ein armes (auch blödes!) Tier erwischte ich beim Hinterteil! Das Tier stand nochmals kurz auf, konnte aber nicht wirklich stehen und sackte in den Staub. Die Nachbarn waren sich einig: Hirsugol (Kehle durchschneiden). Da nur Frauen und Kinder da waren, wurde der heranfahrende Velofahrer angehalten. Dieser solle das Tier schnell erlösen, damit es noch gegessen werden könne. Die Nachbarin holte ein Messer, der Velofahrer sagte „bismilahy“ und die Kehle war durchschnitten. Der Schafsbock war umgebracht und wurde auf der Strasse liegen gelassen. „Wem dann dieses Tier sei“, fragte ich. Zu meiner Verwunderung wusste niemand wem dieser Bock gehörte. Wie viel denn ein solche Tier koste, fragte ich. Tja, das könne gut und gerne 350’000 Franc Guinéens (FG) sein (50 CHF). Ich meinte, es sei doch jetzt kein Opferfest, zu diesem Zeitpunkt seien sie evtl. so teuer. „Nein, nein, beim Opferfest ist es gut und gerne 500’000 FG.“ „Was kann einem finanziell besseres passieren, als dass ein Weisser ein Schaf überfährt, da man diesen richtig abzocken kann“, dachte ich. Jedoch wollte bis am Abend niemand den Besitzer kennen und die Kohle einheimsen. So metzgten die Nachbarn das Schaf, ich gönnte mir 3 Beine, da ich das Tier ja dann eh bezahlen würde. Die Nachbarn grillten und verschlangen den Rest (Mit Rest meine ich wirklich alles was kaubar ist).
Erst nach unsern Neujahrsferien kam die Nachbarin mit der Besitzerin des Schafes bei uns vorbei. Ich sagte, dass es mir leid tue, dass ich dies nicht wollte, auch müsste ich vorsichtiger sein, dies sei mir jetzt klar. Meine Deeskalationsstrategie erwies sich als völlig unnötig. Vielmehr bedankte sich die alte Frau bei mir. Nun sei das Opfer ja schon gemacht worden. Im Voraus, wenn noch gar nichts geschehen ist. So seien sie gesegnet und Gott möge auch mich segnen. Sie bedankte sich nochmals bei mir und ging glücklich nach Hause – ich bezahle keinen Pfennig und hatte erst noch Fleisch – okay nicht das zarteste – erhalten! Nun weiss ich nicht, was zu tun ist, denn würde ich ihnen das Tier bezahlen, würde ich sie des Segens berauben….

Ziegenverzerr

Ich freue mich sehr dass meine Mutter für sechs Wochen in Gaoual, unserer Wirkungsstätte, sein kann und sie so einen viel besseren Einblick in unser Leben und Schaffen hat. Und natürlich ging ich meine Mutter bei den Leuten vorstellen – dies gehört sich hier. Und: Mamas haben ja ne besondere Stellung hier. Die afrikanischen Ausführungen von Mamas beeindrucken einen: ihre Ausstrahlung, Autorität, Wärme und zum Teil auch deren Umfang (=je reicher desto mehr davon). Es war bewusst, dass wenn meine Mutter kommen würde, dies nicht nur für mich, sondern auch speziell für die lokalen Leute sein würde. Beim Vorstellen meiner Mutter präzisiere ich jeweils, dass Sie nicht irgendeine Mutter (hier geht das Wort „Mutter“ auch für Tanten oder wo du eben aufwächst durch) sei, sondern diejenige die mich gestillt habe. Schön zu sehen, wie sich die Menschen hier mitfreuen, besonders eben weil es die Mutter die mich „hochgesäugt“ hat ist. Ja, noch nie hörte ich so viele Komplimente über mich und dies erst noch im Beisein meiner Mutter. Hier nur die wichtigsten: der Umgang mit mir sei leicht, mit mir hätten sie noch nie ein Problem gehabt, bei Krankheiten helfe ich ihnen immer, zu den Kindern sei ich lieb, unsere Schule sei das beste was es in Gaoual gäbe, etc. (höre hier auf, will mich ja nicht noch mehr brüsten). Sofort fuhr mein alter, verehrter und einflussreicher Nachbar fort: ich müsse mir auf all dies nichts einbilden, was ich heute sei, dies sei ausschliesslich (!!) das Verdienst meiner Mutter. Ich sei ein Produkt ihrer guten Erziehung. Aber ich hätte auch einiges erarbeitet, lag mir auf der Zunge – merkte jedoch, dass dies äusserst unhöflich und komisch wäre und liess den Einwand bleiben. Es ging ja eigentlich nur um meine Mutter und gar nicht um mich!
Ja, meine Mutter wird hier geradezu verehrt. So kommen am Tag x Leute vorbei und grüssen die Neene Matthias (= Matthias’ Mutter). Ein Besuch ist ein Zeichen der Ehre. Meine Mutter erhielt einen Softdrink, Erdnüsse, einen wertvollen Stoff – ganz im Gegensatz zu meiner Erfahrung wo meist die hohle Hand gemacht wird.
Ah ja, da kam noch die Nachbarin zu uns und meinte, wow, wie hübsch meine Mama sei (Gegenfrage: bin ich denn ein so Wüster?) und – das gäbe es ja gar nicht – sie  habe noch alle Zähne! Schallendes Gelächter allerseits.
Zusammenfassung: Ich mag meiner Mutter den hohen Respekt und die Ehrerweisungen die man ihr gibt von Herzen gönnen  –  ja, und dies mein ich nun wirklich ernst, dass a) ich vieles als selbstverständlich erachtete, was sie alles für mich tat, und b) ich es folge dessen meine Dankbarkeit für all das was Sie gemacht hat, zu wenig ausdrückte. An dieser Stelle danke ich meinen afrikanischen Zeitgenossen für ihre Entwicklungshilfe meiner Wenigkeit!
Mama mit den Nachbarsfrauen

Mama mit den Nachbarsfrauen

Der Bräutigams ist an seiner eigenen Hochzeit verhindert (!)  – und ICH sollte ihn an SEINER Hochzeit vertreten!
Wie geriet ich in diese Lage? Dies ging so:
Ein Kollege von wir, nennen wir ihn Badou, teilte mir vor ein paar Wochen mit, dass er sich bald wieder verheiraten will. Er wohnt in einem Aussenquartier, die wenn sie nicht in der Schule sind, schlendern sie herum. Ausserdem habe er Ziegen und Geflügel, welche regelmässig gestohlen würde. Ausserdem wird kein Reis gekocht. Seine Mutter kann auch nicht immer dort sein. Da bleibt nur die Wiederheirat, leuchtete mir im hiesigen Kontext ein.
Nun geschah folgendes: Schon vor 10 Tagen fragte Badou mich an, nein, er teilte mir mit, dass ich ihn an seiner Hochzeit vertreten werde!!! Ich spasste mit und sagte, dass sei eine glatte Idee…
Nun brachte er mir vier Tage vor der Hochzeit Softdrinks damit ich diese in den Kühlschrank legen könne und bestätigte mir, dass ich der auserwählte Stellvertreter seiner selbst sei! Ja, ob das sein ernst sei, fragte ich. Was ich denn tun müsse, legte ich nach. Ich solle einfach zu gegebenen Datum und Zeit dort mal auftauchen, die Drinks verteilen und ein wenig bleiben… So vertritt man den Bräutigam ? Nur weil dieser verhindert ist? Ja, worum eigentlich braucht Badou eine Vertretung? Dann erzählte er eine lange, komplizierte Geschichte, welche ich nur halbwegs verstand. Die Quintessenz ist: Er müsse nach den Schwierigkeiten die Öffentlichkeit meiden, es brauche aber ein Fest. Eine Zwickmühle. Daher die Lösung mit dem Stellvertreter….
Nun schlief ich zwei Nächte darüber und fragte mich, ob ich den Spass wirklich mitmachen sollte. Aber eigentlich schliesst man die Ehe ja eigentlich nicht aus Spass, sondern weil man es ernst meint. Oder? Und wie weit geht dann so ne Stellvertretung?!! Und nicht zuletzt: was würden die Leute wohl denken? Ich beschloss, dass ich ihm ganz bestimmt „nein“ sagen werden (in einer Kultur wo man nicht ’nein‘ sagt, sondern ‚nein‘ „macht“).
Zum Glück erreichte ich Badou endlich heute Morgen. Ich sagte ihm: „sorry, ich würde alles machen an der Hochzeit, aber vertreten, das könne ich ihn nun wirklich nicht! Er zögerte keine Sekunde und meinte: „kein Problem, mein kleiner Bruder wird das für mich tun!“ Der Telefonanruf dauerte weniger als eine Minute, die Sache ist geregelt. Nun hoffe ich natürlich, dass der Stellvertreter nicht ausfällt und sie auf den ersten Kandidaten Stellvertreter zurückgreifen werden!
Ich melde mich bald wieder, wenn die Hochzeit vorüber ist!
Anmerkung:  Es stellt sich heraus, dass Stellvertreter für den Bräutigam hier gar nicht eine Seltenheit ist. Es gibt mehrere Gründe für die Abwesenheit des Bräutigams…
Eh voilà, nun ist das Strohdach wurde mit viel Sorgfalt fertiggestellt. Die Regensaison hat pünktlich am 15. Mai begonnen, es regnete bereits einige Male ins Stroh. Es bleibt noch der Betonboden zu machen. Dieser wird erst gemacht, wenn das Dach drauf ist, da sonst die Sonneneinstrahlung den Beton zu schnell trocknen lassen würde und es Risse geben würde – was es hier nicht alles zu beachten gibt! Nun hab ich endlich mein erstes Haus bezahlt. Etwas über eine Mio ;-)

Eh voilà, nun ist das Strohdach wurde mit viel Sorgfalt fertiggestellt. Die Regensaison hat pünktlich am 15. Mai begonnen, es regnete bereits einige Male ins Stroh. Es bleibt noch der Betonboden zu machen. Dieser wird erst gemacht, wenn das Dach drauf ist, da sonst die Sonneneinstrahlung den Beton zu schnell trocknen lassen würde und es Risse geben würde – was es hier nicht alles zu beachten gibt!
Nun hab ich endlich mein erstes Haus bezahlt. Etwas über eine Mio 😉

Danke dir, lieber Follower, dass du die Geschehnisse mit dem Live-Ticker verfolgt hast und so Anteil am Bau der Rundhütte – präziser: Ovalhütte – teilgenommen hast! Wenn du Fragen bezüglich eines Rund-/Ovalhütten-Baus in der Schweiz hast, melde dich, hätte einige Ideen

Tag 10